Mythen rund ums Bier
Immer noch liegen die Deutschen im pro-Kopf-Verbrauch weit vorn. Das kommt bestimmt auch daher, dass der Deutsche sich das Sprichwort:“ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen“ zu Herzen nimmt. Und so gibt es beim Thema Bier natürlich auch einige Mythen, die sich als wahr oder als Mythos herausgestellt haben.
Da gibt es die Behauptung:
Bier kann nicht schlecht werden:
Die im Bier enthaltene Kohlensäure und der Hopfen sorgen dafür, dass sich schädliche Keime nicht vermehren würden. So könnte man also das Bier nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums trinken.
Bier auf Wein, lass sein – Wein auf Bier, das rat ich dir:
Es ist völlig egal, in welcher Reihenfolge man Alkohol trinkt, denn der Kater am Morgen bleibt, egal welche Sorte Alkohol am Abend zuvor als erstes getrunken wurde.
Alkoholfreies Bier enthält keinen Alkohol:
Diese Aussage stimmt nicht bei allen alkoholfreien Bieren, denn alkoholfreies Bier darf laut gesetzlicher Regelung bis zu 0,5 Prozent Alkohol enthalten. Einzelne alkoholfreie Biere haben allerdings tatsächlich einen Alkoholgehalt von 0,0 Prozent.
Warmes Bier bei Erkältung:
Bier erwärmt, ist ein altes Hausmittel. Die enthaltenen Bitterstoffe im Bier wirken antibakteriell und bekämpfen Krankheitserreger. Außerdem enthält Bier auch ätherische Öle, die bei Erwärmung freigesetzt werden und eine Hilfe bei Erkältung sein können. Warmes Bier fördert außerdem den Schlaf. Und wer kennt nicht den Spruch – schlaf dich gesund.
Bier und Sport – ist Mord:
So drastisch ist es natürlich nicht. Jedoch sollten die Sportler zum Durstlöschen generell nur alkoholfreies Bier trinken. Im alkoholfreien Bier sind wichtige Kohlenhydrate und Natrium enthalten, die der Sportler nach dem Training gut gebrauchen kann.
Es gibt kein Bier auf Hawai:
Das wäre schade und ist auch nicht so, denn auf der Inselkette gibt es über 100 Brauereien, die süffiges Bier brauen.
Hitze und Bier – schneller betrunken:
Das Gefühl des Betrunkenseins wirkt intensiver, weil man durch Schwitzen in der Hitze Schweißwasser ausscheidet und die Alkoholkonzentration im Blut schneller ansteigt. Das passiert aber nicht nur bei Hitze und Bier, sondern bei jeglicher Art von Alkoholkonsum unter der Sonne.
Bier macht Bierbauch:
Bier regt den Appetit an und dass kann dick machen. Bier für sich selbst, macht kaum dick, da es keine Kalorienbombe ist. Von der Anzahl der Kalorien liegt das Bier eher im Mittelfeld der Dickmacher. Aber keine Angst es gibt auch die Bier-Diät!
Bier – gut für die Haare:
Das stimmt tatsächlich. Wäscht man sein Haar mit Bier, erhält das Haar mehr Glanz. Auch für das Haar-Volumen ist Bier gut geeignet. Nach dem Haare waschen einfach etwas Bier in das Haar verteilen und dann föhnen. Die Haare halten super gut. Und wer Angst davor hat, dass er den ganzen Tag nach Bier riecht, kann beruhigt werden; der Biergeruch verfliegt in kürzester Zeit.
Die Deutschen sind Weltmeister im Bier trinken:
Die Deutschen trinken tatsächlich sehr viel Bier. Doch noch mehr Bier vertragen die Tschechen. In Tschechien trinkt man pro-Kopf etwa 140 Liter Bier. Auf Platz zwei trinkt sich Österreich hoch. Dort liegt der pro-Kopf-Verbrauch bei jährlich etwa 106 Litern. Und jetzt auf Platz drei kommt der Deutsche mit einem Verbrauch von circa 100 Litern.
Bier macht Männerbusen
Generell ist es tatsächlich so, dass Bier viele Kalorien aufweist und kann (muss aber nicht zwangsläufig) die Bildung einer weiblichen Brust beim Mann begünstigen.
Wissenschaftlich ist dieses Mythos nicht belegt, aber durch die pflanzlichen Östrogene im Hopfen kann sich das Brutwachstum bei Frau und Mann verändern. Allerdings nicht bei einer Flasche Bier in der Woche.
Die Phytoöstrogene im Bier sind dem weiblichen Hormon Östrogen sehr ähnlich, sind aber bei Weitem nicht dazu in der Lage, das Brustwachstum bei einer Frau oder einem Mann anzuregen.
Fakt ist, dass Bier bei der Entstehung einer weiblichen Brust beim Mann durch den Alkoholanteil im Bier mitwirken kann.
Ist es erst mal zu Leberschäden gekommen, werden weibliche Sexualhormone nicht mehr richtig abgebaut. Es kann dann eine Gynäkomastie durch den erhöhten Östrogenspiegel entstehen.
Bei älteren Männern verstärkt sich sogar der Effekt, weil der Testosteronspiegel sinkt. Und natürlich wissen wir alle, dass Bier kalorienreich ist. So also wächst das Körperfett ; und Hopfen als auch der Alkohol regen immer wieder den Appetit an.
Der Mann nimmt also an Körperfett zu, und das auch leider manchmal an der Brust.
Mythos – also nicht abwegig.
Deutschland hat die meisten Biermarken
Deutschland besitzt weltweit eine einzigartige Brauereidichte und kann auf eine alte Biertradition verweisen. Die Geschichte zeigt, dass das wichtige Handelsgut Bier in Deutschland schon immer von Bedeutung war. Aber auch als Genussmittel hatte es einen hohen Stellenwert.
Bis heute kann man sagen, dass kein anderes Land so eine ausgeprägte und erhaltene Biertradition vorweisen kann wie Deutschland. Es liegt auf der Hand: Deutschland ist das Land mit den meisten Biermarken. In keinem anderen Land ist der Biermarkt so abwechslungsreich wie in Deutschland.
Deutschland blickt stolz auf über 6000 Biersorten und jährlich kommen neue Biersorten hinzu. Rein rechnerisch kann der deutsche Biertrinker mehr als 16 Jahre lang jeden Tag ein anderes Bier probieren.
Doch was wären die Biersorten ohne Absatz. Auch in der Bierproduktion liegen die deutschen Brauer ganz weit vorn. In Europa ist Deutschland Europameister im Bierbrauen. Fast 9,5 Milliarden Bierabsatz schaffen die deutschen Brauereien. Hier haben wir für euch die ultimative Deutsche Biermarken Liste zusammengestellt!
Mythos glasklar richtig!
Bier kann vom Arzt verschrieben werden
Ja, Bier wird tatsächlich als Therapeutikum verschrieben.
In einigen Krankenhäusern wird auf der internistischen Männerstation (für meist reifere Herren) ein Bier serviert.
Patienten, die von Problemen betroffen sind, welche mit der Ausscheidung von kleinen Steinkonkrementen geplagt sind, erhalten bereits am Morgen ihre Flasche Bier. Bier hilft beim Durchspülen, weil es harntreibend ist und kann die Bildung von größeren Nierensteinen verhindern.
Allerdings auf Rezept wird in Deutschland kein Bier verschrieben.
Wer das möchte, der muss sich auf den Weg machen und nach Polen oder Tschechien reisen. Denn Patienten mit urologischen Beschwerden erhalten das harntreibende Bier dort auf Rezept.
Mythos stimmt – aber nicht überall
Flaschenbier ist besser als Dosenbier
Bier aus der Dose wird nun seit 80 Jahren getrunken. Und die Meinung ob Flasche oder Dose bleibt umstritten.
Die erste Getränkedose (und auch die erste Bierdose) stammt aus den USA aus dem Jahr 1933. Verwendet wurde damals Weißblech. Die Brauerei Gottfried Krueger Brewing Company testete die Weißblech-Dose zwei Jahre lang. Als endgültig klar war, dass die Konsumenten die Dose angenommen haben, kamen die ersten Bierdosen am 24. Januar 1935 in den Handel.
Durch das Öffnen der Dose mit dem ersten Aufreißverschluss (immer wieder Verletzungen durch das scharfkantige Metall) kamen die ersten Imageprobleme der Dose zum Vorschein.
Außerdem wird immer noch behauptet, dass Bier aus der Dose weniger Geschmack aufweist, weil es nach dem Abfüllen bei 70 Grad Celsius pasteurisiert wird.
Um dem ganzen Hin und Her ein Ende zu bereiten, ob nun Dose oder Flasche, beschäftigen sich einige Menschen genauer damit. So zeigt eine Studie aus Edinburgh, dass es einen tatsächlichen Unterschied zwischen Flaschenbier und Dosenbier überhaupt nicht gibt.
Die Testpersonen wussten nicht, welches Bier sie im Plastikbecher eingefüllt bekamen und konnten keine Geschmacksunterschiede feststellen.
Mythos – eher nein – ist reine Kopf- und Ansichtssache – aber keine Tatsache
Weizenbier macht müde
Kurz und knackig beantwortet kann man sagen, dass Hopfen müde macht und entspannend wirkt. Allerdings ist der Hopfenanteil bei einem Pils wesentlich höher als beim Weizenbier. Dann müsste das gute alte Pilsener wesentlich schneller müde machen.
Hier ist eher das Gegenteil wahr, denn Weizenbier sollte nicht getrunken werden, wenn man gut schlafen will. Durch den geringen Anteil an Hopfen eignet sich Weizenbier nicht als „Schlafbier“.
Im Übrigen gilt das generell für Alkohol. Nach dem Genuss von Alkohol schläft man zwar schnell ein, aber dafür nicht tief und hat somit keinen erholsamen Schlaf.
Mythos – stimmt nicht
Weizenbier macht stärkeren Kater
Das es uns überhaupt nach einem feucht-fröhlichen Bierabend schlecht geht, liegt an den Fuselölen im Bier. Diese werden im menschlichen Körper zu Giftstoffen abgebaut, die uns am nächsten Tag oft mächtig down machen.
So wird durch die Gifte die Herzleistung vermindert, das Gehirn kann unterversorgt werden mit Sauerstoff. Als unangenehme Begleiterscheinungen kommen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit hinzu. Die Stärke des Unwohlseins richtet sich nach der Menge Fuselöl, das sich im Bier befindet.
Nun kommt das Weizenbier ins Spiel. Weizenbier ist ein obergäriges Bier und obergärige Biere haben generell mehr Fusel als zum Beispiel Pilsener.
Mythos geklärt – glasklar ja